Werkstattkonzert 29.11.2025: Clara Vetter Trio
Endlich bei uns zu Gast – das Clara Vetter Trio, feat. Ronny Graupe
- Datum: 29.11.2025
- Beginn: 20:00 Uhr
Clara Vetter – Piano
Ronny Graupe – Gitarre
Mario Angelov – Bass
Lucas Klein – Schlagzeug

Gemeinsam mit ihren Kollegen Mario Angelov und Lucas Klein ergründet die Pianistin und
Komponistin Clara Vetter ein Klangspektrum, das Verbindungen vom Jazz hin zum
Impressionismus und der Neuen Musik zieht. Eine Stimme aus dem Publikum beschrieb
ihre Musik als „Debussy crashes into Stockhausen“. Vetter sucht die Verbindungen zwischen
den Dingen, die sie inspirieren und lässt das darüber gewonnene Verständnis voll und ganz
in ihre Musik einfließen. Darin liegt auch die Vielseitigkeit und Tiefgründigkeit begründet,
die Vetter nachgesagt wird.
(Ronny Graupe, eine der derzeit richtungsweisendsten Persönlichkeiten der deutschen
Jazzszene, und die diesjährige Baden-Württemberg Jazzpreisträgerin Clara Vetter trafen
zunächst als Dozent und Studentin aufeinander. Aus dieser Begegnung wurde ein
Kollaboration, fortgeführt in gemeinsamen Konzerten u. a. mit Lucia Cadotsch, Oliver
Steidle und Phil Donkin. Graupe und Vetter verbindet besonders, dass sie in ihren
Kompositionen jeweils eine individuelle harmonische und melodische Sprache etabliert
haben, die bei ihnen beiden mit einer synästhesieartigen audio- visuellen Verbindung
einhergeht.)
© Helmut Elks Oelke
Während der Pandemie war Vetter, wie nahezu alle Musiker*innen, oft musikalisch auf sich
allein gestellt. In dieser Situation wurde sie sich ihrer synästhetischen Tendenzen immer
bewusster: Indem Vetter die visuellen Impulse, die sie beim Klavierspielen auf der
auditiven, haptischen und visuellen Wahrnehmungsebene erlebte, aufzeichnete, konnte sie
ihre intuitiven Denkprozesse reflektieren. Mit diesen Impulszeichnungen wurden in der
Vergangenheit oft Sternbilder assoziiert, woraus die Idee für das Programm „Fabulae“
entstand.
In diesem Programm übersetzt Vetter ausgewählte Sternkonstellationen in neue
Kompositionen: Im Prozess ergeben Sternbilder Berührungspunkte auf der Klaviatur, die
unter Einbezug ihrer persönlichen Intervallassoziationen für visuelle Formen und dem
Kontext der griechischen Mythologie musikalisch weiterentwickelt werden. Erste visuelle
Skizzen werden musikalisch gedreht, gewendet, gespiegelt und/oder verformt, bis der
Charakter des jeweiligen Sternbilds herausgearbeitet ist – eine Arbeitsweise, die der eines/
einer Illustrators/Illustratorin nicht unähnlich ist. Sie wird in der Performance fortgeführt,
wo mit den gesehenen Formen interpretatorisch und improvisatorisch umgegangen wird.
Im Ensemble wird dieser Prozess durch den hoch inspirierenden Einfluss von (Graupe,)
Angelov und Klein bestärkt, welcher die Musik weiter formt und ihre Essenz immer klarer
hervortreten lässt.
Web: www.clara-vetter.de
Presse:
Verleihung des Baden.Württembergischen Jazzpreises 2023: “Clara Vetter ist als
Musikerin tiefgründig, vielseitig und mutig. Ob als Pianistin oder Komponistin – ihre
individuelle künstlerische Handschrift ist stets erkennbar.” SWR, Kunststatssekretär Arne
Braun
Stuttgarter Jazztage: Hingabe und Präzision bis in kleinste Details gewähren Blicke in jede
Nische des Gesamtbildes und machen es zum musikalischen Kunstwerk. Der
langanhaltende Beifall am Ende belegt, dass auch das Publikum auf den fliegenden Teppich
aufgesprungen ist und die Reise durch die Galaxien sichtlich genossen hat.
Jazzreportagen, DE
Musiker*Innen:
Clara Vetter (*1996) entdeckte bereits im Alter von drei Jahren ihre Leidenschaft für das
Klavierspiel. Mit 15 war sie Mitglied im Landesjugendjazzorchester Baden-Württemberg
und ein Jahr später 1. Preisträgerin beim Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ in der Kategorie
„Solist*Innen über 16 Jahre“.
2018 schloss sie ihr Bachelorstudium in Jazz-Klavier an der Staatlichen Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Stuttgart ab und gewann im selben Jahr den Stuttgarter
Steinway&Sons-Förderpreis. Im Anschluss absolvierte sie ein Masterstudium am
Kopenhagener Konservatorium in Music Performance. 2022 konzertierte sie mit ihrer
norwegisch-deutschen Band „Letters From Nowhere“ in Oslo, Göteborg, Kopenhagen, Berlin
und Köln.
Im Sommer 2022 begann sie ihre Lehrtätigkeit an der Musikakademie Basel (CH) und
gewann im darauffolgenden Herbst den Kompositionswettbewerb des deutschen
Bundesjazzorchesters. 2023 wurde sie mit dem Baden-Württembergischen Jazzpreis
ausgezeichnet, einem der höchstdotiertesten Jazzpreise Deutschlands.
Mario Angelov absolvierte sein Bachelorstudium an der HfmdK Mannheim 2020 bei
Thomas Stabenow, Arne Huber, Thomas Heidepriem und Robert Landfermann. Er ist nicht
nur in zahlreichen Projekten aktiv, sondern auch als Kurator für Veranstaltungen, die
Künstler*Innen eine Plattform für Austausch bieten sollen. 2019 kuratierte er erstmals das
Fabulae (2024) Leading Impulse (2020)
Festival “Kollektiefdrang”, das seitdem einmal pro Semester an der Mannheimer
Musikhochschule ausgetragen wird.
Als Sideman war er bereits Finalist beim Burghausener Jazzpreis und Gewinner beim
Nachwuchswettbewerb der Leverkusener Jazztage.
Lucas Klein studierte von 2015 – 2021 am Institut für Jazz/Pop der HMDK Stuttgart unter
anderem bei Prof. Rainer Tempel, Fabian Arends und Prof. Christian Weidner. Er ist fester
Bestandteil einer aufstrebenden, jungen Stuttgarter Szene – derzeit als Mitglied in mehr als
zehn (vorwiegend ansässigen) Formationen, einige davon ausgezeichnet durch den Lions-
Freunde Stuttgart-Schlossgarten e.V. (Clara Vetter Trio (2017), ORK (2017)) und durch die
IG Jazz Stuttgart in Kooperation mit dem Theaterhaus Stuttgart (ORK (2018) – im Rahmen
der Stuttgarter Jazztage 2018).
Als Kurator/Organisator trat Lucas Klein erstmals durch seine Veranstaltung Jazz, kollektiv
(2019) und durch sein interdisziplinäres Festivalformat Durch Bruch (2021) hervor. Seit
Herbst 2021 trägt er, als Teil einer neu gebildeten Programmgruppe, die Verantwortung für
die Kuration des JAZZKABINETT, einer Konzertreihe des Kulturkabinett Bad Canstatt (im
Ehrenamt).
Featured Artist: Ronny Graupe ist seit Mitte der 90er Jahre im Inland und weltweit zu
hören und ist ein fester Bestandteil der lebendigen Berliner Jazz Szene. In vielen Jahren des
Arbeitens mit dem Trio Gropper/Graupe/Lillinger, sowie in seinem, zunächst im Trio, seit
2018 im Quartett erscheinenden Ensemble Ronny Graupes Spoom entwickelte er seine
eigene Sprache auf der Gitarre und als Komponist. Er veröffentlichte über ein dutzend
Alben als Leader/Co-Leader und zahlreiche als Sideman. 2011 wurde Graupe als Dozent an
die Hochschule der Künste in Bern, Schweiz für Jazzguitar und Ensemblespiel berufen.
2019 gründete er Into The Shed – eine Live-Streaming-Konzertreihe, die sich auf die
internationale Jazz- und Impro-Szene in Berlin konzentriert. Im Juni 2021 erhielt er den
erstmalig ausgelobten und von der Bundesregierung initiierten Deutschen Jazzpreis in der
Kategorie Gitarre. Im Jahr 2022 werden Aufnahmen seines aktuellen Quartetts Off The
Record sowie Solo recordings auf seinem eigenen Label Out Of The Shed veröffentlicht.
Videos:
https://clara-vetter.de/bands.html
